IG BCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Bundesvorstand
(Verbandspresse, 29.05.2008 13:08)
(Hannover) - Die Stiftung Arbeit und Umwelt der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), erste gewerkschaftliche Umweltstiftung in Europa, ist auf der UN-Konferenz für biologische Vielfalt in Bonn vertreten.
„Täglich gehen wichtige Substanzen für die Lebenswissenschaften und die chemische Industrie z.B. als potentielle Heilmittel gegen Krankheiten unwiederbringlich verloren. Biomasse und biologische Vielfalt sind für die pharmazeutische und chemische Industrie sowie die erneuerbaren Energien wichtige Rohstoffe für die Zukunft. Sie bilden damit die erforderliche Grundlage nachhaltiger Entwicklung“, sagte Michael Vassiliadis, Vorstandsmitglied der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE).
Geht der dramatische Verlust an Elementen der biologischen Vielfalt wie in den letzten 50 Jahren weiter, wird dies letztlich auch zu einer Existenzfrage der Menschheit. Viele wirtschaftliche Abläufe in der Chemie und in der Medizin – hängen von der biologischen Vielfalt ab. Deshalb hat biologische Vielfalt nicht nur einen ökologischen und ethischen Wert, sondern auch einen ökonomischen Wert. Sowohl in der Pharmaforschung, im Bereich der Biotechnologie oder auch im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe bietet der Erhalt der biologischen Vielfalt großen Nutzen.
Wie dieser Nutzen in der Praxis aussieht, zeigt die Stiftung Arbeit und Umwelt mit dem Beitrag der beiden Landessiegerinnen Niedersachsen des Wettbewerbes „Jugend forscht 2008“ im Fach Biologie. Janina Otto und Gesine Scharf wurden für Ihre Arbeit „Science or Fiction? - Spinnenseide als Zellgerüst für künstliche Organe“ ausgezeichnet. Die beiden jungen Forscherinnen wurden von der Stiftung Arbeit und Umwelt unterstützt. Sie stellen ihr Spinnenprojekt auf dem Stand der Stiftung vor.
Die beiden Schülerinnen haben im Rahmen eines Praktikums in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) eine Idee entwickelt, wie man mittels Spinnenfäden Zellen gerichtet wachsen lassen kann, so dass sie vorgegebene Formen wie z.B. künstliche Organe abbilden. Die Ergebnisse der Versuche deuten darauf hin, dass die in-vitro-Züchtung von strukturell einfachen Organen (z.B. Herzklappen, Arterien oder Haut) auf der Basis von Spinnenseidegerüsten in Zukunft durchaus eine Alternative zu herkömmlichen Spenderorganen darstellen könnte.
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